Vorsicht vor invasiven Wasserpflanzen!

Vorsicht vor invasiven Wasserpflanzen!
Viele Wasserpflanzen, die in Europa zur Verschönerung von Aquarien und Gartenteichen eingeführt wurden, haben ein recht ausgeprägtes invasives Potenzial.

Sie wachsen und vermehren sich sehr schnell, vor allem in nährstoffreichen Gewässern. Einige von ihnen bilden sogar dichte Teppiche auf der Oberfläche von Teichen, die alles Wasserleben ersticken. Durch ihre Zersetzung wird das Wasser trüb und die Verschlammung der Gewässer beschleunigt. Sie erschweren die Pflege von Gartenteichen und stellen gleichzeitig eine große Bedrohung für die Artenvielfalt in Feuchtgebieten dar.

Bevorzugen Sie möglichst viele einheimische Wasserpflanzen

In Gartenmärkten werden zahlreiche heimische Wasserpflanzen angeboten, die Gartenteiche und Aquarien verschönern und für ein ausgewogenes Gleichgewicht sorgen. Darunter gibt es eine ganze Reihe außergewöhnlicher Arten, die dabei helfen, das Wasser mit Sauerstoff anzureichern, zu filtern und auszugleichen, wie das Hornkraut (Ceratophyllum demersum), der Tannenwedel (Hippuris vulgaris), die Wasserminze (Mentha aquatica), die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria), die Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus), der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) und verschiedene Arten von Seerosen. Diese Pflanzen neutralisieren überschüssige Nährstoffe im Wasser und tragen dazu bei, das Wachstum der unschönen Fadenalgen zu reduzieren.

Diese einheimischen Arten sind interessante Alternativen für jede der invasiven exotischen Pflanzen, die aufgrund der von ihnen verursachten Umweltschäden aus dem Handel genommen wurden.

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Foto 2 : Etienne Branquart. Foto 1 : Bertrand Bui. Tela Botanica.

Das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) ist eine tolle Alternative zu den verschiedenen Arten der Wasserpest (Elodea spp.) mit dem Ziel, die Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten, das Algenwachstum einzudämmen und die Entwicklung der Wasserfauna in Gewässern zu fördern. Er kann auch als Sauerstoffpflanze in Kaltwasseraquarien verwendet werden, da seine ledrigen Blätter von den Fischen nicht gefressen werden. Er muss jedoch im Herbst zurückgeschnitten werden, um ein zu starkes Wachstum zu verhindern.

Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) ist ein idealer Ersatz für die Sumpfdotterblume (Ludwigia spp.), dessen besonders üppige Entwicklung das Gleichgewicht der Gewässer gefährdet. In flachen Gewässern am Rand von Wasserflächen anzusiedeln.

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Foto 1 : Etienne Branquart. Foto 2 : Robert S Remie.

Ein bisschen Exotik gefällig?

Bei Wasserpflanzen gilt noch mehr als bei Landpflanzen das Prinzip, so viele einheimische Arten wie möglich zu verwenden. Die Anpflanzung exotischer Arten kann jedoch unter ganz bestimmten Bedingungen in Betracht gezogen werden. So ist es beispielsweise oft notwendig, exotische Pflanzen in Warmwasseraquarien zu verwenden. Und bei Gartenteichen sollten Sie sich immer zuerst bei den Verkäufern informieren, bevor Sie die Einführung exotischer Pflanzen in Erwägung ziehen! 

Eine ausführlichere Liste möglicher Alternativen finden Sie hier.

Durch die Auswahl einheimischer Wasserpflanzen für unsere Gewässer können wir sowohl den Pflegeaufwand für die Gewässer reduzieren als auch das Risiko verringern, dass neue invasive Pflanzen in die Umwelt entweichen.

Durch einen verantwortungsbewussten und informierten Ansatz bei der Wahl unserer Pflanzen können wir alle eine wesentliche Rolle dabei spielen, unsere Umwelt für künftige Generationen zu schützen.

 

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